Große Kulturen wie die altnordische verließen sich einst auf Frauen mit dem nötigen Verständnis heidnischer Glücksspielrituale. Über die Jahre hinweg sahen sich Frauen jedoch mit der Unterdrückung ihrer Rechte und Freiheiten konfrontiert, worunter auch das Glücksspiel fiel. Heute, wo Frauenrechte wieder Aufschwung erhalten, betrachten wir einige einflussreiche Frauen vergangener Epochen im Glücksspiel.
Heidnische Hexen – die übersinnlichen Glücksspielfrauen
In der altnordischen Kultur, bei den Wikingern und weiteren alten Kulturen heidnischer Religion wurde die weibliche Weisheit verehrt. Die Menschen beteten die Göttin Freya und ihre vermeintlich menschlichen Nachfahren an, denen nachgesagt wurde, sie hätten intuitive Eingebungen, Hellsicht, Visionen und magische Fähigkeiten. Bekannt als „Volva“ nahmen diese Frauen in Glücksspiel- und Opferritualen für die Götter eine wichtige Rolle an. Dabei wurden spezielle Gegenstände wie Kristalle geworfen und geprüft, ob sie gerade oder ungerade landeten – was eindeutig mit dem Konzept der Würfelspiele in Zusammenhang steht. Gerade Ergebnisse bedeuteten „ja“, wohingegen ungerade mit „nein“ oder „Unheil“ gleichzusetzen waren.
Weibliche Kräfte wurden eingesetzt, um die Würfe auf die Probe zu stellen und zu beeinflussen. Außerdem sollten sie die nordischen Götter anlocken, damit sie die Leute segnen. Die Frauen beeinflussten auch die Menschenmengen, die angerückt waren, um zu sehen, wer geopfert wird. Es wurde nach „glückbringenden Frauen“ im Spiel gesucht, denn man glaubte, sie könnten Geister beschwören und die Gnade der Götter für sich gewinnen.
Das antike Rom – das Glücksspiel und die Göttin
Auch das antike Rom war ein Ort voller Respekt für die Macht der Frauen, wenn es um das Glück und Glücksspiel ging. Die Römer verehrten die weibliche Energie der Fortuna, die Göttin des Glücks, des Schicksals und des Glücksspiels. Weil das Glücksspiel unvorhersehbar ist, wurde sie in Kunst, Worten und Statuen als gut und böse dargestellt – denn sie brachte sowohl Glück als auch Pech.
Die Göttin wurde von den Armen, den Sklaven und den Bürgerlichen verehrt, die sie darum baten, ihr Leben zu verändern. Trotz des Einflusses der Glücksgöttin waren Frauen zu Zeiten der Römer wirklich nicht begünstigt. Während die Männer zu Hause und in der Öffentlichkeit offen spielen konnten, war es Frauen nur während des Fests Bona Dea legal erlaubt, am Glücksspiel teilzunehmen – ein Fest nur für Frauen. Während der Regentschaft von Nero zwischen 37 und 68 n. Chr. wurden die Regeln jedoch etwas lockerer und sowohl Männer als auch Frauen konnten uneingeschränkt dem Glücksspiel frönen.
Die geheimen Glücksspielgesellschaften – nur für Damen
1792 verabschiedete König George III die Proklamation gegen Untugend, die das Glücksspiel der Frauen als unmoralisch erachtete. Um das Jahr 1800, als die Welt die prüden Wertvorstellungen des viktorianischen Zeitalters annahm, wurde das Glücksspiel bereits als unschicklich für aristokratische Frauen in der Öffentlichkeit angesehen. Männer konnten dem Glücksspiel in Clubs und bei sozialen Veranstaltungen frei beiwohnen, während Frauen dazu gezwungen waren, sich zu Hause zu verstecken, wenn sie spielen wollten.
Als Reaktion darauf nahmen es viele starke Frauen auf sich, Meisterinnen des Kartenspiels Pharo zu werden. Sie wurden die „Pharo-Damen“ oder „Pharos Töchter“ genannt. Wichtige Vertreterinnen dieser Pharo-Gesellschaften waren u.a. Sarah Archer und Lady Elisabeth Luttrell. Leider wurden diese Frauen mit Bußgeldern bestraft, wenn sie am Pharo-Tisch erwischt wurden.
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